Umwelt-Camp 2023 aus Campleiterperspektive

Freiwilligenarbeit im NSG Upahl Lenzen

Gegen Ende August 2023 übernahm ich die Leitung eines Workcamps in Lohmen. Am Sonntag vor Beginn des Camps war ich zwar aufgeregt, was aber wahrscheinlich auch daran lag, dass mein Antritt relativ spontan geschah. Alle anderen Sorgen, Befürchtungen, Ängste oder Gedanken daran, dass etwas schief gehen könnte, wurden mir auch nach einem kurzen Gespräch abgenommen.

© Carolin Beyer / SVZ

Am Montag holte ich alle Teilnehmenden in Güstrow vom Bahnhof ab, wobei sich schon erste Probleme ergaben. Eine Teilnehmerin kam schon um 11 in Güstrow an und eine weitere verspätete sich um zwei Stunden. Nachdem sich am Abend allerdings endlich alle in der Unterkunft zusammen gefunden hatten, haben wir zusammen gegessen und nach einer kurzen Vorstellungs- und Spielerunde mit Uno (bei der jeder natürlich auch nach seinen eigenen Regeln spielen wollte) endete somit auch schon der erste und für mich mit der anstrengendste Tag.

Die nächsten Tage verliefen deutlich entspannter. Wir haben innerhalb von drei Tagen geschafft die erste Wiese fertig zu machen, weshalb wir beispielsweise den Freitag nutzen konnten, um nach Schwerin zu fahren und uns das Schloss anzuschauen.

Die komplette Essensplanung geschah nur in Absprache mit der Gruppe, um auf mögliche Gewohnheiten (vegetarisch, vegan, glutenfrei, etc.) eingehen zu können. Auch dadurch, dass wir alles, was wir eingekauft hatten, probiert haben möglichst effizient zu verbrauchen. Dabei hatte ich Glück, dass das auch im Interesse der Gruppe war. Sollte dem nicht so sein, müsste da noch ein kurzer Anstoß durch die Gruppenleitung erfolgen.

© Carolin Beyer / SVZ

Außerdem war meine Bitte noch am ersten Abend an die Gruppe, dass sich jede*r kurz Gedanken macht, was jede*r Einzelne kochen möchte. Das Gericht sollte möglichst von der eigenen Nationalität beeinflusst werden. Im Endeffekt gab es innerhalb der Wochen also eine Mischung aus deutscher, spanischer, japanischer und mexikanischer Küche.  Manchmal haben wir auch verschiedene Richtungen am selben Abend gemischt. Beispielsweise Gegrilltes Fleisch/Grillkäse/Gemüse in Verbindung mit japanischem Chicken Fried Rice.

Auch die Freizeitgestaltung erfolgte durch Vorschläge und Abstimmungen. Allerdings muss ich auch dazu anmerken, dass wir nicht annähernd alles gemacht haben, was herausgesucht wurde. Die Freizeit nach der Arbeit haben wir auch auf verschiedenste Art genutzt. Am ersten Tag beispielsweise sind wir nach getaner Arbeit zum See gefahren und haben gebadet. An einem anderen Tag waren alle viel zu müde um noch etwas zu unternehmen. Deshalb sind wir zur Unterkunft, alle haben geduscht und wir sind entweder nochmal los gegangen, als sich alle besser gefühlt haben oder der Abend wurde sehr entspannt bei einem Lagerfeuer angegangen.

Im Endeffekt ist man als Campleiter allerdings auch Ansprechpartner für etwaige individuelle Probleme. Natürlich macht es Sinn sich mit den Problemen anderer auseinanderzusetzen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, um ein möglichst angenehmes Klima zwischen den einzelnen Teilnehmenden zu sorgen.

Im Endeffekt habe ich festgestellt, dass sich viele Probleme selbst gelöst haben bzw. dass man durch Improvisation immer zu einer guten Lösung kommt. Vor allem Transparenz und Erklärungen von Problemen gegenüber der Gruppe können dabei helfen zu einem guten Kompromiss zu kommen. Außerdem ist man als Campleitung nie allein. In meinem Fall war ich zwar der einzige direkte Betreuer der Gruppe, konnte mich aber jederzeit an die Vereinsleitung bzw. die Mitarbeitenden vom örtlichen Kulturverein wenden.  Abschließend will ich nur noch einmal kurz betonen, dass es zwar anstrengend sein kann, aber gleichzeitig auch viel Spaß macht eine solche Gruppe zu leiten.

😀 Philip

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