Erfahrungsbericht 2023 Upahl-Lenzen/Teterow

Einleitung: Eingebettet in die malerische Landschaft von Lohmen, Deutschland, lud ein internationales Workcamp vom 31. Juli bis zum 13. August 2023 zur Teilnahme ein. An der ehemaligen Grundschule auf der Chausseestraße vereint dieses einzigartige Projekt leidenschaftliche Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt – zwei aus Spanien, einer aus Italien und zwei aus Afghanistan –, um gemeinsam an bedeutenden Umweltschutzprojekten teilzunehmen, die von der Essenz des Naturerhalts durchdrungen sind.

Im Zentrum dieser Bemühungen steht die Pflege der Naturschutzgebiete, insbesondere das Naturschutzgebiet „Upahl-Lenzen“. Hier arbeiten die Teilnehmer in der Natur mit manuellen Techniken, um das empfindliche Ökosystem des Reservats zu schützen und zu pflegen. Das Vorhaben gründet sich auf eine Partnerschaft mit dem Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg, was die Wirkung und Bedeutung des Beitrags jedes Teilnehmers verstärkt.

Erster Tag: Dieses Camp sollte mein erstes selbstorganisiertes Camp werden und als Unterstützung hatte ich meinen besten Freund Gabriel Bruhn dabei. Wir holten gemeinsam das Auto aus Rostock und fuhren damit nach Güstrow, um unsere Sachen und die ersten Teilnehmer abzuholen und zum Camp zu bringen. Ich kam teilweise wirklich an meine Grenze, zum Beispiel als wir den Einkauf, noch in Güstrow, mit den Teilnehmern erledigten. Auf der einen Seite war es super unkoordiniert und sehr langwierig, aber auf der anderen Seite war das eine super teambildende Maßnahme und wir lernten uns direkt gut kennen. Ich merkte schnell, dass meine Gruppe sehr verantwortungsbewusst und organisiert ist. Noch am selben Abend kochten die zwei spanischen Mädchen für die Gruppe und der Rest kümmerte sich ums Einräumen und Einrichten unserer Unterkunft. Der schwierigste Teil war überstanden und die Teilnehmer aus aller Welt haben es am Ende des Tages tatsächlich alle in diese Unterkunft, mitten im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommerns, geschafft.

Arbeit: Aufgrund einiger organisatorischer Schwierigkeiten konnten wir mit der ursprünglich geplanten Arbeit erst in der zweiten Woche beginnen. Bis dahin leisteten wir unsere Arbeit für die Dorfgemeinschaft, indem wir die Dorfbegegnungsstätte „Alter Tanzsaal“ außen herrichteten, indem wir Unkraut entfernten.

Kurz vor der Mitte der zweiten Woche war es dann soweit: Unsere eigentliche Arbeit konnte beginnen. Wir packten alle Werkzeuge ins Auto und fuhren los. Als wir ankamen, erklärte ich kurz, was wir zu tun hatten (das abgeschnittene Gras zusammentragen und vom Feld schaffen), und wir versuchten, über eine Kuhwiese auf unsere Wiese zu gelangen. Doch bevor wir einen Weg gefunden hatten, machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung und es fing zu regnen an, noch bevor wir anfangen konnten zu arbeiten. Stadtessen erkundeten wir ein wenig die Gegend, suchten Schutz unter den Bäumen und freundeten uns mit den Kühen an. Es war auch mein erster naher Kontakt mit Kühen und ein sehr aufregendes Erlebnis für das ganze Camp. So nah mit Kühen in Kontakt zu sein. Ein richtig typisches Dorf-Erlebnis!

Wir fuhren Heim und hofften auf besseres Wetter. Dieses sollte dann auch kommen und wir fingen mit der Arbeit an. Wir hatten nur noch knapp 3 Tage bis zum Ende des Camps und waren so ehrgeizig, dass wir es unbedingt schaffen wollten. Wir arbeiteten so hart und diszipliniert, wie ich es in noch keinem Camp erlebt habe. Und tatsächlich. Obwohl das Gras teilweise nass und schwer war, schafften wir die große Fläche komplett (ca. 80 % der gesamten Fläche, denn es gab noch eine angrenzende kleine Fläche, die wir leider belassen mussten). Dazu muss ich einen ganz großen Dank an Ali und Ansa aus der Malteser Betretung Lohmen aussprechen, die uns tatkräftig unterstützt und zu unserem Erfolg beigetragen haben.

Freizeit:

Unsere Freizeit war sehr vielseitig und engagiert geplant, da mein Camp, wie schon erwähnt, sehr organisiert und voller Tatendrang war. Sie wollten unbedingt die Gegend kennenlernen, und so machten wir Wanderungen um den Lohmer-See, fuhren nach Waren Müritz und besuchten mein sowie Gabriels Zuhause, um das typisch deutsche Leben mal hautnah zu erleben. Auch wenn das Wetter nicht sonderlich gut war und wir kaum am See waren, nutzten wir die Zeit gut und machten außerdem noch viel Sport, besonders mit den Leuten von der Flüchtlingsunterkunft. Wir spielten Fußball, Volleyball oder Tischtennis. Natürlich machten wir auch kleine gemeinsame Partys, welche untypischerweise eher ruhig verliefen.

Am Ende des Camps fuhren wir nach Rostock und schlossen das Ganze mit einem Besuch der Hansesail ab. Es war ein grandioser Zufall und schenkte uns noch viele schöne Momente.

Der Abschied war dann gar nicht so leicht, besonders für Gabriel, weil es sein erstes Camp war. Ich konnte es schon besser verkraften, da ich schon ein wenig Erfahrung hatte.

Es war eine besondere Zeit und ich habe doch tatsächlich die politische Situation in Spanien erklärt bekommen sowie eine literarische Empfehlung vom Italiener, die ich so sonst nie entdeckt hätte. Auch Musik spielte eine große Rolle und mein Spektrum an Verständnis wuchs auch da. Englisch konnten alle wirklich gut, weshalb wir wirklich auch lange, tiefgründige und persönliche Themen besprochen haben (Liebe, Literatur und Politik zum Beispiel).

Bericht, von Paul Engler 17.11.2023

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert